Ausgezeichnet! Bremer Studienpreis für Tanuja Seervi und Dr. David Ernst

Er ist eine Anerkennung ihrer Forschung und natürlich war die Freude der Preisträger*innen über die Auszeichnung groß. Mit dem Bremer Studienpreis ehrt die Unifreund der Universität Bremen und der Constructor University (unifreunde) herausragende Abschlussarbeiten. Den Preis für die beste Masterarbeit an der Constructor University gewann in diesem Jahr Tanuja Seervi, für seine Promotion wurde Dr. David Ernst ausgezeichnet.
„Für mich ist der Preis eine Bestätigung dafür, konkrete Herausforderungen mit innovativen Lösungen angehe. Er motiviert mich, weiterhin nach Spitzenleistungen in meinem Bereich zu streben“, sagt Tanuja Seervi, die ihren Master in Data Engineering absolviert hat. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der Verbesserung der Robustheit von Deep-Learning-basierten Methoden zur Bewertung der Abfallqualität in der Recycling- und Kreislaufwirtschaft. Die Datenbasis ist hier oft unzureichend. Denn herkömmliche Deep-Learning-Ansätze stützen sich meist auf große markierte Datensätze, die in kontrollierten Umgebungen gesammelt wurden und nicht in dynamischen, wie etwa in Recyclinganlagen.
„Das Thema habe ich aufgrund seiner Relevanz für die Nachhaltigkeit und den dringenden Bedarf an effizienten Lösungen für die Abfallwirtschaft gewählt“, erzählt Tanuja Seervi. „Es hat mich fasziniert, weil es die technische Komplexität des Deep Learning mit der Umweltverträglichkeit verbindet. Innovationen in diesem Gebiet können zu realen Vorteilen führen, was nicht nur für Forschende interessant ist, sondern auch für die Industrie.“
„Für mich ist der Preis eine große Ehre und zugleich Motivation für meine weitere wissenschaftliche Arbeit“, sagt Dr. David Ernst. Seine Doktorarbeit analysiert mehr als 2,5 Millionen Jahre alte marine Sedimentgesteine. Sie erzeugte neues Wissen über die frühen Ozeane und lieferte neue Werkzeuge zur Interpretation von Gesteinen aus den Entstehungsjahren unseres Planeten. Einer der Höhepunkte seiner Arbeit war die erstmalige Analyse einer gebänderte Eisenformationen, einem speziellen Gestein, aus der östlichen Antarktis. „Wir konnten nachweisen, dass es sich hierbei um ein unberührtes und zuverlässiges Archiv der alten Meeresumwelt handelt.“
Die Forschung konzentrierte sich auf die beiden geochemischen Partner Gallium-Aluminium und Germanium-Silizium in den Gesteinen, die auch in zahlreichen High-Tech-Anwendungen zum Einsatz kommen. „Ein tiefgreifendes Verständnis ihres Verhaltens in natürlichen Umgebungen ist von höchstem wissenschaftlichem, wirtschaftlichem, ökologischem und soziologischem Interesse“, meint Ernst.
Für ihre Arbeiten seien die exzellenten Forschungsbedingungen, der interdisziplinären Ansatz und das multikulturelle Umfeld der Constructor University entscheidend gewesen, so die beiden Preiträger*innen. „Was ich am meisten mitnehme, ist der kollaborative Geist der Universität, in dem Teamarbeit und kritisches Denken im Vordergrund stehen“, erzählt Tanuja Seervi, die inzwischen als Senior Data Engineer in Osnabrück arbeitet.
David Ernst sieht das ähnlich. Er hat zunächst in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andrea Koschinsky und später in der von Prof. Dr. Michael Bau gearbeitet, der auch seine Promotion betreute. „Jeder hilft jedem, das ist eine wundervolle Arbeitsatmosphäre.“ Der Nachwuchswissenschaftler wird der Constructor University zumindest bis Ende 2025 als Postdoc erhalten bleiben. Bis dahin läuft das Forschungsprojekt, das er während seiner Doktorarbeit gemeinsam mit einem Kollegen der TU Dortmund entwickelt hat und das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird.